Freiburg, den 25. August 2025 – Als Trägerin des Projekts reicht die Fondation Leschot bei den Freiburger Behörden alle Machbarkeitsstudien zum Projekt Middes Art Center (MAC) ein. Diese bestätigen das Potenzial des Projekts. Das MAC wird dem Publikum einen anregenden Museumsrundgang zwischen Geschichte, zeitgenössischer Kunst und Natur bieten – ein in der Schweiz einzigartiges Angebot. Zudem bestätigen die Studien die Prognosen hinsichtlich der Besucherzahlen, die mit den aktuellen Herausforderungen in Bezug auf Mobilität und Nachhaltigkeit sowie den Anforderungen des Raumplanungsgesetzes (RPG) vereinbar sind. Auf der Grundlage dieser Analysen hat die Fondation Leschot das Projektblatt des MAC für die Aufnahme in den kantonalen Richtplan überarbeitet und die Fragen des Bundes beantwortet.
Das Museumsprojekt in seiner jetzigen Form ist untrennbar mit dem Stützpunkt Middes verbunden, der während des Kalten Krieges als Abschussbasis für Bloodhound-Boden-Luft- Raketen diente:
Die ehemaligen Bunker, in denen früher die Raketen untergebracht waren, werden erhalten und zu Ausstellungsräumen für zeitgenössische Kunst umgebaut.
Die ehemaligen Raketenabschussstellungen auf dem Hügel werden in das Projekt integriert und künftig als Standort für zeitgenössische Kunstskulpturen dienen.
Auf einer Fläche von maximal 6'000 m² wird ein Ausstellungsraum errichtet.
Der Standort, der derzeit nur über eine geringe Artenvielfalt verfügt, wird auf einer Fläche von mehr als 80'000 m² renaturiert, um der Öffentlichkeit ein einzigartiges kontemplatives Erlebnis zu bieten.
Der Stützpunkt von Middes wird nicht nur als Kulisse für die Kunstsammlung der Fondation Leschot dienen. In einer Zeit, in der geopolitische Spannungen wieder aufflammen, möchte das MAC das kollektive Gedächtnis an die Zeit des Kalten Krieges wiederbeleben, die von starken ideologischen Konflikten zwischen Ost und West und einem intensiven technologischen Wettbewerb geprägt war. Es wird den Dialog über diese jüngste Vergangenheit ermöglichen, dank den Werken und Vermittlungsaktivitäten, die für alle Zielgruppen zugänglich sind.
Die Sammlung umfasst mehrere hundert Werke, darunter Arbeiten von amerikanischen Künstlern, die sich kritisch mit dem Bild als Propagandainstrument auseinandersetzen (Robert Longo, Raymond Pettibon, Richard Serra). Sie räumt auch den minimalistischen Künstlerinnen und Künstlern des Westens einen besonderen Platz ein, die sich mit der Abstraktion als Mittel zur Emanzipation von den vorherrschenden Narrativen auseinandergesetzt haben (Sol LeWitt, Aurelie Nemours, Silvia Bächli). Auch würdigt sie deutsche und europäische Kunstschaffende, die Erben der Ost-West-Teilung Europas sind (Tatįana Doll, Eberhard Havekost, Johannes Kahrs, Slawomir Elsner, Katia Strunz), sowie solche, die die postsowjetische Zeit repräsentieren und deren Werke vom Zusammenbruch einer Ideologie im ehemaligen Ostblock zeugen (Wilhelm Sasnal, Erik van Lieshout).
Einen Militärstützpunkt, einen abgelegenen Standort oder ein ehemaliges Industriegelände in ein Kulturzentrum für zeitgenössische Kunst umzuwandeln, entspricht einem aktuellen Trend in Europa. Ein Beispiel hierfür ist das Museum Insel Hombroich, das sich auf einem ehemaligen NATO-Raketenstützpunkt in der Nähe von Düsseldorf befindet. Das MAC kann langfristig mit 14'000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr rechnen, was 300 Besuchen pro Woche entspricht. Durch die Erschliessung neuer Einnahmequellen kann es nach drei Jahren den finanziellen Ausgleich erreichen. Die Fondation Leschot übernimmt alle allfälligen Betriebsverluste und wird weder für die Investition noch für den Betrieb des Zentrums öffentliche Mittel beantragen.
Das MAC, dessen Investitionsvolumen auf fast 16 Millionen Franken veranschlagt wird, wird einen direkten wirtschaftlichen Nutzen in Höhe von mehr als 12 Millionen Franken für die regionalen und kantonalen Unternehmen haben. Der indirekte wirtschaftliche Nutzen für die regionale Wirtschaft wird mehr als eine Million Franken pro Jahr betragen.
Der Stützpunkt in Middes ist hauptsächlich mit dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Mobilitätsstudie wurde entsprechend den erwarteten Besucherzahlen aktualisiert. Für den motorisierten Individualverkehr wird die Zahl der täglichen Fahrten auf 50 geschätzt, was einer Zunahme von 1% auf der Verkehrsachse entspricht und durchaus tragbar ist. Es müssen 33 kostenpflichtige Parkplätze bereitgestellt werden, die auf dem asphaltierten Platz vor den ehemaligen Bunkern eingerichtet werden können. Die Projektträger wünschen sich, dass mindestens 40 % der Besucherinnen und Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum MAC gelangen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen eine zusätzliche Bushaltestelle eingerichtet und die Taktfrequenz der Busfahrten am Wochenende erhöht werden. Schliesslich ermöglicht das Projekt eine bisher noch nicht bestehende Verbindung für den Langsamverkehr zwischen den Dörfern Middes und Torny.
Xavier Pilloud, Kommunikationsbeauftragte, 078 862 60 83
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